Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, z. B. eine Entzündung (Pankreatitis), manifestieren sich oft durch Schmerzen im Oberbauch, die gürtelförmig bis in den Rücken ausstrahlen. Die Bauchspeicheldrüse befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Hauptschlagader (Aorta) und zur unteren Hohlvene. Breitet sich ein bösartiger Bauchspeicheldrüsetumor (Pankreaskarzinom) schnell aus, kann er in die Blutgefässe einwachsen oder sie abdrücken, so dass das Blut in den Gefässen nicht mehr richtig fliessen kann. Eine Entzündung oder ein Tumor der Bauchspeicheldrüse kann auch zu einen Verschluss der Gallengänge führen, so dass sich der Gallensaft aufstaut und es zur Gelbfärbung der Haut und der Schleimhäute kommen kann (Gelbsucht/Ikterus).

Krebs der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom)

Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) nehmen an Häufigkeit in den letzten Jahren zu. Gleichzeitig haben verbessertes anatomisches Verständnis und die kombinierten, multimodalen Therapien zu einer entscheidenden Verbesserung der Lebensqualität und der Heilungschancen geführt.

Aus biologischer Sicht gilt die häufigste Form der Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse als schnell wachsend und sich früh ausbreitende Krankheit. Frühe Warnzeichen fehlen meist. Oft wachsen diese Tumoren in der Nähe der Einmündung des Gallenganges in den 12-Finger-Darm und können dadurch zu einer Stauung der der Gallenwege führen (sogenannter „schmerzloser Ikterus“). Dies ist ein häufiges, wenn auch keineswegs obligatorisches Zeichen einer solchen Krankheit.

Weitere Anzeichen für einen Krebs der Speicheldrüse können sein:

  • Neu aufgetretene Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Plötzliche Verschlechterung eines zuvor gut eingestellten / kompensierten Diabetes mellitus
  • Gewichtsverlust
  • Leistungsknick
  • Rückenschmerzen / gürtelförmige Oberbauchschmerzen.

Die notwenigen Abklärungen sind umfangreich, können aber in guter Abstimmung sehr zügig durchgeführt werden. Wichtig sind einerseits Schnittbildgebungen (CT, MR, PET-CT, Endosonographie), Laboruntersuchungen und andererseits eine gute und sorgfältige Abklärung von allenfalls weiteren medizinischen Problemen.

Speziell beim Krebs der Speicheldrüse ist die anatomisch nahe Beziehung zur Pfortader, welch als Vene das ganze Blut aus dem Verdauungstrakt sammelt und in die Leber leitet, und allenfalls der Hauptarterie des Dünndarmes. Hier kann es vorkommen, dass der Tumor die Wand dieser Blutgefässe betrifft und allenfalls sogar zu einem Verschluss derselben führt.

Einzige Heilungsmöglichkeit eines Pankreaskarzinomes liegt in der letztlich chirurgischen Entfernung des Tumors, allenfalls kombiniert mit einer vorgängigen oder nachfolgenden Chemo- und allenfalls Bestrahlungstherapie.

Bei der Operation wird angestrebt, den ganzen Tumor mitsamt dem umgebenden Gewebe in einem Stück zu entfernen (en bloc Entfernung).

Bei der Operation im Bereich des Kopfes der Bauchspeicheldrüse wird von einer Operation nach Kausch-Whipple oder nach Traverso-Longmire gesprochen. Diese Operationen gelten als hochspezialisierte Eingriffe, welche mit den Kollegen der Viszeralchirurgie am KSA im Rahmen des zertifizierten Pankreaszentrums erfolgen.