Brüche der Bauchwand (Leistenbruch, Bauchnabelbruch, Bauchwandbruch, Narbenbruch)

Bruchoperationen sind bei uns die am häufigsten durchgeführten chirurgischen Eingriffe. Ein Bruch (Hernie) entsteht durch eine Lücke in der formgebenden Schicht (Faszie) der Bauchdecke, welche aus Bindegewebe besteht. Brüche entstehen in der Regel an anatomischen Schwachstellen der Bauchwand. Am häufigsten kommt das in der Leiste, am Bauchnabel oder nach bereits erfolgten Operationen im Bereich der Narbe vor. So lassen sich die Brüche wie folgt unterschieden:

  • Nabelbruch
  • Leistenbruch
  • Bauchdeckenbruch
  • Narbenbruch

Die verschiedenen Brüche werden entweder in der Schlüsselloch-Technik oder über einen Hautschnitt operiert. Hier bieten wir alle Operations-Optionen an und operieren in gewissen Fällen auch mit dem Operationsroboter der neuesten Generation (da Vinci Xi®- Roboter).

Bei Menschen mit einer Bindegewebsschwäche, welche auch familiär bedingt sein kann, treten wie bei nachlassender Gewebefestigkeit im Alter vermehrt Brüche der Bauchwand auf. Auch kann ein über lange Zeit bestehender erhöhter Druck im Bauchraum (chronischer Husten, vermehrtes Pressen, wiederholtes Heben schwerer Gegenstände) zu einem Bruch führen.

Bei erhöhtem Druck im Bauchraum kann dann Fettgewebe, Darm oder Teile der Harnblase in die Lücke rutschen, was dann als Vorwölbung oder Beule an der Bauchdecke sichtbar werden kann. Ohne Symptome wie Brennen, Schmerzen oder Druckgefühl ist kein dringliches Vorgehen notwendig. Es lohnt sich aber, dies genau abklären zu lassen, damit eine Einklemmung verhindert werden kann.

Meist können diese vor Vorwölbungen wieder durch die Bruchlücke zurückgeschoben werden. Lässt sich allerdings das vorgewölbte Gewebe nicht mehr zurückschieben handelt es sich um eine Einklemmung (Inkarzeration). In diesen Situationen muss sofort gehandelt werden, wobei der Bruch notfallmässig operiert werden muss, damit es nicht zu einem Absterben des eingeklemmten Gewebes kommt. 

Wichtig zu wissen ist, dass sich ein Bruch nicht von selbst zurückbilden kann und dieser mit der Zeit eher grösser wird. Leider kann nicht vorausgesagt werden, wann es zu Komplikationen (Einklemmung, Absterben von Gewebe) kommt. Und genau darum ist es wichtig, dass eine Operation gut geplant und vor allem individuell angepasst wird. Das Ziel sollte es sein, eine Notfallsituation mit einer Einklemmung von Gewebe zu verhindern.

Die Diagnose kann in der Regel durch eine körperliche Untersuchung gestellt werden. Gelegentlich ist zusätzlich eine Ultraschall- oder Schichtbilduntersuchung (CT) notwendig, um die genauen Ausmasse des Bruches zu kennen.

Ist der Entscheid zur Operation gefallen, wird die Operationsmethode festgelegt. In der Regel werden die Bruchoperationen in einer Vollnarkose durchgeführt. Ziel einer Operation ist der Verschluss der Bauchwandlücke, wofür in der Regel ein Kunststoffnetz eingelegt wird. Je nach Art des Bruchs erfolgt die Operation mittels Schlüssellochtechnik (Endoskopische Hernien-Versorgung) oder über einen Hautschnitt. Welches Verfahren für die Bruchversorgung gewählt wird, hängt von vielen einzelnen Faktoren ab und wird sorgfältig abgewogen und ausführlich besprochen. Nach der Operation können die Hautfädennach 10-12 Tagen gezogen werden. Je nach Situation verwenden wir auch selbstauflösendes Nahtmaterial.
Nach der Operation dürfen sie nach Massgabe der Beschwerden belasten. D.h. wenn sie Schmerzen bekommen, müssen Sie etwas kürzertreten.

Die notwendigen Verlaufskontrollen finden dann in unserer Praxis statt.